Rückblick
Regionalkonferenz und Praxistag

15./16.02.2023
Einsatz von
Fernerkundungstechnologien
in der Landwirtschaft

Teilflächenspezifische Bewässerung und
Bewirtschaftung von Problemstandorten

Über diese und weitere Anwendungsfälle des Digitalen Experimentierfeldes AgriSens DEMMIN 4.0 diskutierten die ca. 80 Teilnehmenden der Regionalkonferenz und des Praxistags am 15. und 16.02.2023 in Demmin. Neben Projektpartnern und Wissenschaftlern waren auch Landwirte, Berater und Vertretende von behördlichen Institutionen dabei, um sich über die bisherigen Ergebnisse von AgriSens auszutauschen sowie die Potentiale von Fernerkundungsdaten in der Landwirtschaft kritisch zu hinterfragen.


Regionalkonferenz – zwischen Vorträgen und Workshops

Prof. Dr. Engel Frederike Arkenau (Digitalisierungsbeauftragte im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) eröffnete die zweitätige Veranstaltung mit einem Impulsvortrag zu den Hintergründen und essentiellen Zielen der Digitalen Experimentierfelder: Eine neutrale und fachlich fundierte Bewertung der digitalen Technologien unter Praxisbedingungen sowie der Wissenstransfer in die Praxis sind dabei von großer Bedeutung. Anschließend stellte der stellvertretende Projektleiter Prof. Dr. Christopher Conrad (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) das Forschungsprojekt AgriSens DEMMIN 4.0 und die bisherige Entwicklung der vier Anwendungsfälle – Ertragskartierung, Bewirtschaftung von Niederertragsstandorten, Steinerfassung und Bewässerung – vor. Nach den Vorträgen war die Interaktion der Teilnehmenden gefragt: In drei Workshops wurden gemeinsam zukünftige Fragestellungen (Leitung durch das Projektteam der Hochschule Neubrandenburg) sowie der technische Bedarf (Leitung durch das Team der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) für den Einsatz von Fernerkundungsdaten in der landwirtschaftlichen Praxis diskutiert und erarbeitet. Der dritte Workshop stand im Fokus der erfolgreichen Außenkommunikation, welche in Form von anwendungsorientiertem Wissenstransfer die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt in die praktische Landwirtschaft überführen soll (Leitung durch DWD und DLG).


Praxistag – Demonstrationen und reger Austausch

Der zweite Veranstaltungstag richtete sich speziell an die PraktikerInnen und (zukünftige) AnwenderInnen der Fernerkundungsdaten. Zu Beginn stellten die Leitenden der Anwendungsfälle kurz vor, worin der Schwerpunkt bei Ihrer Forschungsarbeit liegt und ordneten ein, wie praxisreif die Modelle bisher sind. Zusätzlich demonstrierten Sina Truckenbrodt (Friedrich-Schiller-Universität) die FieldMApp, eine mobile Anwendung zur Unterstützung der Bewirtschaftung von Problemstandorten, und Thomas Piernicke (GeoForschungsZentrum Potsdam) ein Wasserbilanzmodell zur Berechnung des teilflächenspezifischen Wasserbedarfs bei Kartoffeln. Anschließend folgte ein reger Austausch zwischen den Besuchenden und dem Projektteam an den Ständen der Anwendungsfälle. Dabei haben die Landwirte und Berater vertiefende Informationen erhalten und konnten ihre Fragen, Bedenken sowie Anregungen direkt mit dem AgriSens-Team diskutieren. Darüber hinaus wurden weitere Anwendungsfälle bzw. Forschungsschwerpunkte zwischen den wissenschaftlichen und praktischen Partnern erörtert.


Herausforderungen für die Praxis

In der abschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Florian Schiller (Projektleiter Digitalisierung, DLG e. V.), diskutierten Prof. Dr. Rainer Langosch (Hochschule Neubrandenburg), Janusz Pavel (Vereinigte Hagelversicherung VVaG) und Julia Johannes (Masterstudentin) die Herausforderungen bei der Nutzung von Fernerkundungsdaten anhand eines Praxisbeispiels zur Bewertung der Strohverteilung mittels Drohne. Im Fokus der Forschungsarbeit von Julia Johannes zu diesem Thema steht die Strohverteilung von Groß-Mähdreschern. Die Annahme dabei ist, dass ab einer bestimmten Arbeitsbreite der Häcksler eines Groß-Mähdreschers in vielen Fällen nicht die gewünschte Querverteilung erreicht. Die Kartierung mittels Drohnendetektion über die reale Querverteilung würde den Landwirten eine essentielle Entscheidungsgrundlage für die nachfolgende Bodenbearbeitung liefern.